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Siebente Vorlesung über Glauben.
Erklärung über den Zustand der verherrlichten Heiligen.

einigen Worten in dem Gebet des Heilands, wie sie im sieb-
zehnten Kapitel geschrieben stehen, verbunden, gibt seinen
Ausdrücken große Verständlichkeit. Er sagt vom 20sten bis
24sten Verse: „Ich bitte aber nicht allein für sie, sondern auch
für die, so durch ihr Wort an mich glauben werden, auf daß
sie Alle eins seien, gleichwie du, Vater, in mir, und ich in
dir; daß auch sie in uns eins seien, auf daß die Welt glaube,
du habest mich gesandt. Und ich habe ihnen gegeben die Herr-
lichkeit, die du mir gegeben hast, daß sie eins seien, gleichwie
wir eins sind, ich in ihnen, und du in mir, auf daß sie voll-
kommen seien in eins, und die Welt erkenne, daß du mich ge-
sandt hast, und liebest sie, gleichwie du mich liebest. Vater, ich
will, daß, wo ich bin, auch die bei mir seien, die du mir ge-
geben hast, daß sie meine Herrlichkeit sehen, die du mir ge-
geben hast, denn du hast mich geliebet, ehe denn die Welt ge-
gründet ward.“
12.  Alle diese Worte zusammengenommen, geben einen
so klaren Begriff von dem Zustande der verherrlichten Hei-
ligen, als die Sprache es machen kann; sie sollten die Werke
thun, die Jesus gethan hat und größere Werke als jene, welche
er that, als er unter ihnen war, sollten sie thun, und dies,
weil er zu seinem Vater ging. Er sagt nicht, daß sie diese
Werke in der Sterblichkeit thun sollten; doch sollten sie grö-
ßere Werke thun, weil er zum Vater ging. Er sagt im 24sten
Verse: „Vater ich will, daß, wo ich bin auch die bei mir seien,
die du mir gegeben hast, daß sie meine Herrlichkeit sehen.“
Diese Worte in Verbindung gebracht, machen es sehr
deutlich, daß die größeren Werke, welche diejenigen, die an
seinen Namen glaubten, thun sollen, in der Ewigkeit gethan
werden sollten, wohin er ging und wo sie seine Herrlichkeit
sehen sollten. Er hatte in einem anderen Teil seines Gebets
gesagt, daß er von seinem Vater wünschte, daß jene, welche an
ihn glaubten, eins mit ihm sein möchten, wie er und der Va-
ter eins mit einander waren. „Ich bitte aber nicht allein für
sie (die Apostel), sondern auch für die, so durch ihr Wort an
mich glauben werden, auf daß sie alle eins seien“; das ist,
jene, welche an ihn glauben durch die Worte der Apostel, so
wie auch die Apostel selbst, „daß sie Alle eins sein mögen,