54
Fünfte Vorlesung über Glauben.



Vorlesung 5.
Erklärung über die Personen der Gottheit.

1.  In unseren früheren Vorlesungen haben wir über das
Wesen, den Charakter, die Vollkommenheit und Eigenschaften
Gottes abgehandelt. Was wir mit Vollkommenheit meinen,
sind die Vollkommenheiten, welche zu allen Eigenschaften sei-
ner Natur gehören. In dieser Vorlesung werden wir von der
Gottheit reden, – wir meinen den Vater, Sohn und Heiligen
Geist.
2.  Es gibt zwei Personen, welche die große, unver-
gleichliche, regierende und höchste Macht, über alle Dinge,
ausmachen, durch welche alle Dinge, welche erschaffen und ge-
macht sind, gemacht und erschaffen worden sind, – ob sichtbar
oder unsichtbar, ob im Himmel, auf der Erde, in der Erde,
unter der Erde oder in der Unendlichkeit des Raumes. Sie
sind der Vater und der Sohn – der Vater, eine Person von
Geist, Herrlichkeit und Macht, im Besitz aller Vollkommenheit
und Fülle – der Sohn, der in dem Busen des Vaters war,
eine Person mit einem Körper in der Form und dem Gleich-
nisse des Menschen, – oder besser gesagt, der Mensch nach
seinem Bilde und Gleichnis organisiert; er ist das genaue
Ebenbild der Person des Vaters, im Besitz der ganzen Fülle
des Vaters, oder mit dem Vater, von ihm gezeugt und ver-
ordnet vor der Gründung der Welt, ein Sühnopfer für die
Sünden Aller zu werden, die an seinen Namen glauben wür-
den; er wird der Sohn genannt von wegen des Fleisches; er
stieg hernieder in Leiden unter das, was der Mensch erdulden
kann, – oder in anderen Worten, erlitt größere Leiden und
war schwereren Widerwärtigkeiten ausgesetzt, als irgend ein
Mensch erdulden kann. Doch ungeachtet alles dessen, hielt er
das Gesetz Gottes, blieb ohne Sünde, und zeigte dadurch, daß
es in der Macht des Menschen ist, das Gesetz zu halten und
auch ohne Sünde zu bleiben; und auch, daß durch ihn ein ge-