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Vierte Vorlesung über Glauben.



Vorlesung 4.
Die Absicht Gottes in der Offenbarung seiner Eigenschaften.

1.  Wir haben in der dritten Vorlesung gezeigt, daß rich-
tige Begriffe von dem Charakter Gottes notwendig sind, um
Glauben an ihn, zur Erlangung des Lebens und der Seligkeit
haben zu können; daß ohne richtige Begriffe seines Charakters,
die Gemüter der Menschen nicht genügend Macht mit Gott
zur Ausübung des, für den Genuß des ewigen Lebens not-
wendigen Glaubens, haben könnten; und daß richtige Begriffe
seines Charakters, so weit es jenen anbetrifft, eine Grundlage
für die Ausübung des Glaubens legen, um sich der Fülle der
Segnungen des Evangeliums Jesu Christi, selbst jener der
ewigen Herrlichkeit, erfreuen zu können. Wir wollen jetzt fort-
fahren, die Verbindung, welche zwischen richtigen Begriffen
von den Eigenschaften Gottes und der Ausübung des Glaubens
an ihn zur Erlangung des ewigen Lebens besteht, zu zeigen.
2.  Lasset uns hier beobachten, daß die wirkliche Absicht,
welche der Gott des Himmels, indem er die menschliche Fa-
milie mit seinen Eigenschaften bekannt machte, vor Augen
hatte, war, daß sie, durch den Begriff des Daseins seiner Attri-
bute, im Stande sein möchten, an ihn Glauben zu haben, und
durch die Ausübung desselben ewiges Leben erlangen könnten,
denn ohne den Begriff des Daseins der göttlichen Eigenschaf-
ten, könnten die Gemüter der Menschen nicht Macht haben, so
an ihn zu glauben, daß sie dem ewigen Leben entgegenschauen
könnten. Der Gott des Himmels, welcher ganz vollkommen die
Zusammensetzung der menschlichen Natur und die Schwachheit
des Menschen kennt, wußte was notwendig war zu offenbaren
und welche Begriffe ihren Gemütern eingepflanzt werden
mußten, daß sie im Stande sein möchten, Glauben an ihn zur
Erlangung des ewigen Lebens zu haben.
3.  Wir wollen zunächst fortfahren, die Eigenschaften Got-
tes, wie sie in seinen Offenbarungen an die menschliche Fa-