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Zweite Vorlesung über Glauben.
Wie der Mensch mit dem Dasein Gottes bekannt wurde.

wird mich meiner Sünden willen erschlagen, denn diese Dinge
sind vor dem Herrn nicht verborgen.‘ Und der Herr sagte zu
ihm, ‚Deshalb wer dich erschlägt, an demselben soll es sieben-
fältig gerochen werden.‘ Und ich der Herr setzte auf Cain ein
Zeichen, damit nicht jemand, der ihn finden würde, ihn töte‘.“
30.  Die Absicht der Anführung der obigen Stellen ist,
dieser Klasse die Art und Weise zu zeigen, auf welche das Men-
schengeschlecht mit dem Dasein Gottes bekannt wurde; daß es
durch eine Kundgebung Gottes an den Menschen geschah, und,
das nach der Uebertretung des Menschen Gott fortfuhr, sich ihm
und seinen Nachkommen zu offenbaren, und daß obgleich sie von
seiner unmittelbaren Gegenwart getrennt waren, und sein Ge-
sicht nicht sehen konnten, sie doch nachher seine Stimme hörten.
31.  Adam der auf diese Weise mit Gott bekannt wurde,
teilte diese Kenntnis seinen Nachkommen mit, und dadurch war
es, daß der Gedanke von dem Dasein eines Gottes, welcher
ihnen die Grundlage zur Uebung ihres Glaubens legte, durch
welchen sie eine Kenntnis seines Charakters, sowie auch seiner
Herrlichkeit erlangen konnten, zuerst in ihren Herzen auftauchte.
32.  Nicht allein hatte Adam einen Beweis des Daseins
Gottes, sondern Moses erzählt uns, wie oben angeführt, daß
Gott sich herabließ mit Cain, nach der großen Uebertretung des
Erschlagens seines Bruders, zu reden, und daß Cain wußte,
daß es der Herr war, der mit ihm redete; so daß er, obschon
aus der Gegenwart seiner Brüder vertrieben, eine Kenntnis
von dem Dasein eines Gottes mit sich trug, und ohne Zweifel
wurden auf diese Weise, seine Nachkommen von dem Dasein
eines Gottes unterrichtet.
33.  Daraus sehen wir, daß die ganze menschliche Familie
auf der ersten Stufe ihres Daseins in allen ihren verschiedenen
Verzweigungen, jene Kenntnis unter sich ausgebreitet hatte, so
daß das Dasein Gottes in dem frühen Zeitalter der Welt ein
Gegenstand des Glaubens wurde. Daher rührten die Beweise,
welche jene Menschen von dem Dasein eines Gottes hatten, in
erster Linie, von dem Zeugnisse ihrer Väter her.
34.  Die Ursache, warum wir diesen Teil unseres Gegen-
standes so genau auseinandergesetzt haben, ist, daß diese Klasse