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Die Lehre Christi. Die Lehren der Menschen.
„Wenn aber jener, der Geist der
Wahrheit, kommen wird, der wird
euch in alle Wahrheit leiten; was
zukünftig ist, wird er euch verkün-
digen.“
In diesem Zeitalter der Gelehr-
samkeit und Zivilisation braucht
man keine Inspiration mehr, und
sie wird auch nicht verkündigen, was
zukünftig ist, denn sonst müßte es
Propheten geben, und Propheten
gibt es heutzutage nicht mehr.
„So ihr in mir bleibet, und meine
Worte in euch bleiben, werdet ihr
bitten, was ihr wollet, und es wird
euch widerfahren.“
So ist es nicht mehr heutzutage,
wir   dürfen   nicht   erwarten,   daß
wir Kranke heilen und Wunder tun
können, folglich dürfen wir auch
nicht erwarten, daß uns das wider-
fahren wird, um was wir bitten
werden.
„Vater, ich bitte aber nicht allein
für sie, sondern auch für die, so
durch ihr Wort an mich glauben
werden; auf daß sie alle eins sein,
gleich wie wir eins sind.“
Wir sind alle gute Christen und
glauben alle an Ihn durch die Worte
der Apostel, obgleich wir in einige
hundert verschiedene Sektionen ge-
teilt sind.
„Ein Herr, ein Glaube, eine
Taufe.“
Viele Herren, viele Glauben, und
drei oder vier verschiedene Arten
zu taufen.
„Denn wir sind durch einen Geist
alle zu einem Leibe getauft.“
Und durch viele Geister sind wir
alle in verschiedene Leiber geteilt.
„Und er hat etliche zu Aposteln
gesetzt, etliche aber zu Propheten,
etliche zu Evangelisten, etliche zu
Hirten und Lehrern, daß die Heili-
gen zugerichtet werden zum Werke
des Amts, dadurch der Leib Christi
erbauet werde.“
Es sollen keine Propheten und
Apostel mehr sein. Das Werk des
Amtes, die Zurichtung der Heiligen
und die Erbauung der verschiedenen
Leiber Christi kann ganz gut ohne
diese Gaben Gottes getan werden,
nur gebe man uns Geld genug, um
den Menschen zu bilden und seine
Weisheit anzuwenden.
„Diese Gaben und Ämter sollen
bestehen, bis daß wir alle hinan-
kommen zu einerlei Glauben und
Erkenntnis des Sohnes Gottes, und
ein vollkommener Mann werden, der
da sei in dem Maße des vollkom-
menen Alters Christi.“
Apostel, Wunder und Gaben soll-
ten nur zur Zeit der ersten Christen
bestehen und dann aufhören, weil
man ihrer nicht länger bedarf, da
sie ihren Zweck erfüllt haben.