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Male blieben, um sie zu zeigen als ein Zeugnis, und auch bleiben
werden, bis er wiederkommt, wo alsdann die Juden ihn, den
sie durchstochen haben, ansehen und fragen werden: „Was bedeuten
diese Male an deinen Händen und Füßen?“
O ihr hartherzigen, gottlosen Menschenkinder; eure Augen
werden bald den schauen, der wegen eurer Sünden gekreuzigt
wurde! dann werdet ihr sehen, daß die Auferstehung der Toten
eine Wirklichkeit ist; ja, daß man sie mit den Händen anrühren
kann und daß die Ewigkeit weder ein Reich der Schatten noch
eine Welt der Hirngespinste ist, wie einige der Meinung sind.
Unter andern Dingen, die Jesus nach seiner Auferstehung
verrichtete, finden wir ihn bei der niedrigen Verrichtung, Fische zu
braten und seinen Jüngern sagen: „Kommet und haltet das Mahl.“
O, welche Einfachheit, welche Liebe, welche Herablassung! Wundere
dich, o Himmel! und erstaune, o Erde! Sieh, der Erlöser, ob-
gleich mit Unsterblichkeit bekleidet, sitzt mit seinen Brüdern an
einem Kohlenfeuer unter freiem Himmel und nimmt bescheiden
an einem Mahle von Fischen teil, das von seinen Händen bereitet
ist. O ihr Großen der Erde, die ihr im Überflusse schwelgt!
O ihr Priester, die ihrer mit Ehren, Titeln, Würden, Reichtümern
und mit dem Glanze der Welt beladen seid, hier ist eine Lehre
für euch, die euch erröten machen wird; rühmt euch nicht mehr,
daß ihr Nachfolger des sanftmütigen und demütigen Jesu seid!
Doch wir kehren zur Auferstehung zurück. Nachdem nun
bewiesen worden ist, daß unser Heiland mit demselben gekreu-
zigten Körper von den Toten auferstand, Fleisch und Bein hatte
und mit seinen Jüngern aß und trank, so ist damit der Gegen-
stand der Auferstehung der Heiligen für immer zum Abschluß
gebracht. Wenn jedoch noch ein andrer Beweis nötig wäre, so
finden wir in einer schon angeführten Prophezeiung Hiobs, daß,
obschon Würmer seinen Leib zerstören würden, sein Erlöser in den
letzten Tagen auf der Erde sein und er ihn im Fleische sehen
würde. Sehnen und Haut wie jetzt haben werde, der ganze
Körper unsterblich, um nie mehr Verderbnisse zu sehen, bekleidet
mit einem für die Unsterblichkeit passenden weißen Gewand aus
schöner Leinwand. Deshalb sagte der Apostel: „Im Himmel haben
wir eine dauerhaftere Substanz“ (keinen Schatten).
Um jedoch diesen Gegenstand noch weiter zu erörtern, wollen
wir genau Hesekiel, Kapitel 37, untersuchen, auf den wir uns
früher bezogen haben. In diesem Gesichte wurde der Prophet im