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von Jerusalem ein Ende hat, und ihre Missetat vergeben ist;
dann soll dies verkündigt werden, wie es vorher von Johannes
geschah, ja, eine zweite Verkündigung; um dem Herrn den Weg
zu bereiten für seine zweite Zukunft, und zu jener Zeit sollen alle
Täler erhöhet und alle Hügel und Berge geniedriget werden;
und was ungleich ist, soll eben, und was höckericht ist, soll schlicht
werden; denn die Herrlichkeit des Herrn soll offenbar werden;
und alles Fleisch miteinander wird es sehen, denn der Mund
des Herrn hat es gesprochen.
So sehen wir, daß, nachdem alle Berge erniedrigt und alle
Täler erhöhet sein werden, und was ungleich war, eben, und was
höckericht war, schlicht sein wird, diese großartigen Umwälzungen
anfangen werden, der Erde ihre frühere Schönheit wiederzugeben.
Nach allen diesen Ereignissen hat doch noch nicht unsre Wieder-
bringung stattgefunden; um alle Dinge wiederzubringen, müssen
noch weit größere Dinge geschehen.
Zunächst wenden wir uns zu dem 35. Kapitel des Jesaia,
wo wir wieder von der zweiten Zukunft des Herrn lesen, und von
den großen wundern, die dabei geschehen werden. Das dürre
Land wird an Teichen und Quellen reich sein, und es wird Gras
wachsen und blühen wie die Lilien, und dies alles wird geschehen,
wann Gott kommt zur Rache und zur Vergeltung, was auf seine
zweite Zukunft hindeutet; und zu derselben Zeit wird Israel nach
Zion kommen mit Jauchzen, ewige Freude wird über ihrem
Haupte sein, und Schmerz und Seufzen wird weichen müssen.
Hier sehen wir nun, wie der Fluch von der Wüste genommen ist,
und sie ein fruchtbares, gutbewässertes Land wird. Wir wollen
jetzt untersuchen, ob die Inseln wieder zu den Festlanden kommen
werden, von denen sie einst geschieden wurden. Wegen dieser
Sache verweisen wir auf die Offenbarung 6, 14: „Und alle Berge
und Inseln wurden bewegt aus ihren Örtern.“ Daraus ersehen
wir, daß sie irgendwohin bewegt wurden; und da es Zeit ist,
wiederzubringen, was verloren gewesen ist, so werden sie folglich
wiederkommen und sich mit dem Lande vereinigen, von dem sie
gekommen sind.
Dann Jesaia 13, 13–14: „Die Erde soll beben von ihrer
Stätte, und sie soll sein wie ein verscheuchtes Reh und wie eine
Herde ohne Hirten.“ Auch Jesaia 62, 4: „Man soll dich nicht
mehr die Verlassene noch dein Land eine Verwüstung heißen; son-
dern du sollst ’Meine Luft an ihr‘ und dein Land ’Lieber Buhle‘