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sind, daß sie gefangen und geschlachtet werden.‘“ Und so kommst
du um, von einem Geschlecht zum andern; indes die ganze Schöp-
fung unter ihrer Besudelung seufzt und Sorge und Tod, Trauer
und Seufzer das Maß der Tage des Menschen voll machen. Doch,
o meine Seele, verweile nicht länger bei diesem fürchterlichen
Schauspiel; es genüge, einigermaßen das Verlorene entdeckt zu
haben. Wir wollen jetzt unsre Aufmerksamkeit auf das richten, was
nach den Worten des Propheten wiedergebracht werden wird.
Als der Apostel Petrus zu den Juden predigte, sprach er:
„Und er wird senden den, der euch zuvor gepredigt wurde,
Jesum Christum, welchen die Himmel einnehmen müssen, bis
auf die Zeit, da wiedergebracht werde alles, was Gott geredet
durch den Mund aller seiner heiligen Propheten, von der
Welt an.“
Aus dem Obigen geht hervor, daß die Augen aller heiligen
Propheten von Adam an auf einen gewissen Zeitpunkt gerichtet
waren, wo alle Dinge ihre ursprüngliche Schönheit und Vortreff-
lichkeit erlangen werden. Wir erfahren auch, daß die Wieder-
bringung bei der zweiten Zukunft Christi oder wenigstens nahe
dieser Zeit stattfinden wird; denn er muß den Himmel bis zur
Wiederherstellung aller Dinge einnehmen, alsdann wird ihn der
Vater wieder auf die Erde senden.
Wir wollen jetzt weiter gehen und sehen, was Jesaias sagt
in 40. Kapitel, vom 1. bis 5. Vers: „Tröstet, tröstet mein Volk,
spricht euer Gott. Redet mit Jerusalem freundlich und prediget
ihr, daß ihre Ritterschaft ein Ende hat, denn ihre Missetat ist
vergeben; denn sie hat Zweifältiges empfangen von der Hand
des Herrn um alle ihre Sünde. Es ist eine Stimme des Pre-
digers in der Wüste: Bereitet dem Herrn den Weg, machet auf
dem Gefilde eine ebene Bahn unserm Gott. Alle Täler sollen
erhöht werden und alle Hügel sollen geniedrigt werden; und
was ungleich ist, soll eben, und was höckericht ist, soll schlicht
werden; denn die Herrlichkeit des Herrn soll offenbart werden;
und alles Fleisch miteinander wird es sehen, denn des Herrn
Mund hat es geredet.“
Aus diesen Versen ersehen wir, daß eine Stimme in der
Wüste gehört werden wird, um dem Herrn den Weg zu bereiten,
zur Zeit, wann Jerusalem von den Heiden lange genug unter die
Füße getreten sein wird, um Zweifältiges zu empfangen von der
Hand des Herrn, um alle ihre Sünde, ja, wenn die Ritterschaft