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der Stadt ein großer Berg aufgeworfen wurde, und im südlichen
Lande fand eine große und schreckliche Verwüstung statt. Aber
im nördlichen Lande war die Verwüstung noch weit größer und
schrecklicher; denn die ganze Oberfläche des Landes war verändert
durch Sturm, Wirbelwinde, Donner und Blitz und schreckliche
Erdbeben auf dem ganzen Lande; die Landstraßen wurden zerstört,
und die ebenen Wege wurden aufgerissen, und viele glatte Plätze
wurden rauh, viele große und bemerkenswerte Städte versanken,
viele gingen in Feuer auf und viele wurden erschüttert, daß Ge-
bäude zusammenfielen, und die Einwohner wurden erschlagen, und
die Örter blieben öde und verlassen. Einige Städte blieben; allein
die Zerstörungen in denselben waren ungemein groß, und viele
ihrer Einwohner wurden getötet; einige wurden vom Wirbelwinde
hinweggeführt, und niemand weiß, wohin, man weiß nur, daß sie
hinweggeführt wurden, und so nahm die ganze Oberfläche der
Erde eine andre Gestalt an durch die Sturmwinde, Donner,
Blitze und Erdbeben. Und die Felsen spalteten sich, sie wurden
in dem ganzen Lande voneinandergerissen, so daß sie in abge-
brochenen Stücken und Massen im ganzen Lande zerstreut waren.
Und als Donner, Blitz, Sturm, Gewitter und Erdbeben
aufhörten – denn siehe, dies währte ungefähr drei Stunden lang;
und einige wollen behaupten, es habe länger gewährt; dennoch
geschahen alle diese großen und schrecklichen Dinge innerhalb dreier
Stunden –, dann lag Finsternis auf dem Lande.
Und es begab sich, daß eine dicke Finsternis über die ganze
Oberfläche des Landes verbreitet war, so daß die Einwohner,
welche nicht gefallen waren, den Dunst der Finsternis fühlen
konnten; und man konnte kein Licht haben wegen der Finsternis,
weder Lampen noch Fackeln, und es war auch unmöglich, ein
Feuer mit ihrem kleinen und überaus trockenen Holze anzuzünden,
so daß gar kein Licht zu haben war; und man sah weder Licht
noch Feuer, noch Funken, weder Sonne, Mond noch Sterne, so
groß waren die Nebel der Finsternis, welche auf dem Lande lagen.
Diese Finsternis währte drei Tage lang, so daß man kein
Licht sehen konnte; da war fortwährend großes Trauern und
Wehklagen und Weinen unter dem ganzen Volke; wegen der
Finsternis und des großen Verderbens, das über dasselbe ge-
kommen war. An einem Orte hörte man sie seufzen und sagen:
’O, hätten wir uns doch vor diesem großen und schrecklichen Tage
bekehrt, dann würden unsre Brüder verschont geblieben und nicht