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seit welcher Zeit sie unter den Füßen ihrer Feinde gewesen
seien. Doch würden ihnen diese Orakel wiedergegeben werden;
und dann würden sie über ihre Feinde triumphieren und ihre
Rechte und Privilegien wieder erlangen. Nachdem Herr Boudinot
viele Überlieferungen, ähnlich der obigen, angeführt hat, macht er
zuletzt diese Bemerkung: „Kann man diese kurze Erzählung
indianischer Überlieferungen lesen, die von den Stämmen ver-
schiedener, über Ost und West, Süd und Nord zerstreut und gänz-
lich voneinander getrennt lebender Völker herrühren und die von
verschiedenen, sehr achtbaren Gelehrten, die alle Mittel, sich über
diese Sache aufzuklären, in der Hand hatten, in verschiedenen Zeit-
perioden verfaßt sind, ohne daß denselben eine Gelegenheit zum
gegenseitigen Umgange geboten war – kann man, frage ich, einen
solchen Bericht lesen und annehmen, daß alles dies nur Spiel und
Werk des Zufalls oder ein im voraus berechneter und durch die
Liebe zum Wunderbaren veranlaßter Betrug sei, dessen Entdeckung
doch den wohlbegründeten Ruf der Berichterstatter wenn nicht zer-
stören, doch gefährden müßte? Wenn man diese Überlieferungen
und Völker genau betrachtet und sie mit der Lage und den Um-
ständen der längst verlorenen zehn Stämme Israels vergleicht, so
wird man gewiß zur Annahme kommen, daß diese wandernden
Eingeborenen von den zehn Stämmen Israels herrühren.
Joseph Merrick, ein höchst achtbarer Einwohner von Pittsfield
in Massachusetts, gab folgenden Bericht: „Im Jahre 1815 hatte
ich mich angeschickt, die Erde unter und neben einem alten Block-
hause in der Gegend eines Hügels, Indian Hill genannt, auf-
zugraben. Ich pflügte und räumte alte Späne und Erde bis zu
einer ziemlichen Tiefe hinweg. Nach dieser Arbeit ging ich dar-
über und fand nahe an der Stelle, wo die Erde am tiefsten auf-
gegraben worden war, etwas, das den Anschein eines Stückes
Leder hatte, schwarz, sechs Zoll lang, anderthalb Zoll breit, etwa
wie ein Pferdestrang. Ich bemerkte, daß an jedem Ende ein Öhr
war, das aus einer harten Masse bestand, wahrscheinlich um ihn
so leichter zu tragen. Ich trug ihn nach Hause und legte ihn in
ein Kasten, in dem sich alte Gerätschaften befanden. Später fand
ich, daß er vor das Haus geworfen worden war, und legte ihn
wieder in den Kasten.“
Als er nach einiger Zeit den Fund untersuchen und durch-
schneiden wollte, so fand er ihn so hart wie Bein; jedoch gelang
es ihm, den Gegenstand zu öffnen, und er entdeckte, daß dieser