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Gaben und Ämter des Reiches.
Wir wollen jedoch das Reich in seinem organisierten Zu-
stande betrachten und sehen, ob diese Verheißungen an den
Juden und Heiden, wo auch immer das Reich Gottes bestand, in
Erfüllung gingen. Paulus schreibt zuerst der Gemeinde Gottes zu
Korinth, zweitens „den Geheiligten in Christo Jesu“, drittens
„den berufenen Heiligen“, viertens, „die den Namen unseres
Herrn Jesu Christo anrufen“, und sagt ihnen allen im 1. Korinther
12, 1: „Von den geistlichen Gaben aber will ich euch, lieben
Brüder, nicht verhalten.“ Und dann fährt er einige Verse weiter
mit seinen Lehren also fort: „In einem jeglichen erzeigen sich
die Gaben des Geistes zum gemeinen Nutzen. Einen wird
gegeben durch den Geist zu reden von der Weisheit; dem
andern wird gegeben zu reden von der Erkenntnis, nach dem-
selben Geiste; einem andern der Glaube, in demselbigen Geiste;
einem andern die Gabe, gesund zu machen, in demselbigen Geiste;
einem andern Wunder zu tun; einem andern Weissagung; einem
andern Geister zu unterscheiden; einem andern mancherlei Sprachen;
einem andern die Sprachen auszulegen. Dies aber alles wirkt
derselbige einige Geist und teilt einem jeglichen seines zu, nachdem
er (Christus) will. Denn gleichwie ein Leib ist und hat doch
viele Glieder; aller Glieder aber eines Leibes, wiewohl ihrer
viele sind, sind sie doch ein Leib, also auch Christus. Denn wir
sind durch einen Geist alle zu einem Leibe getauft, wir seien
Juden oder Griechen, Knechte oder Freie, und sind alle zu einem
Geiste getränket. Denn auch der Leib ist nicht ein Glied, sondern
viele. So aber der Fuß spräche: „Ich in keine Hand, darum
bin ich des Leibes Glied nicht.“ Sollte er um deswillen nicht
des Leibes Glied sein? Und so das Ohr spräche: „Ich bin kein
Auge, darum bin ich nicht des Leibes Glied.“ Sollte es um
deswillen nicht des Leibes Glied sein? Wenn der ganze Leib
Auge wäre, wo bliebe das Gehör? So er ganz Gehör wäre,
wo bliebe der Geruch? Nun aber hat Gott die Glieder gesetzt,
ein jegliches sonderlich am Leibe, wie er gewollt hat. So aber
alle Glieder ein Glied wären, wo bliebe der Leib? Ich erwidere,
es würde gar keinen geben. „Nun aber sind der Glieder viele,
aber der Leib ist einer. Es kann das Auge nicht sagen zu der
Hand: Ich bedarf deiner nicht; oder wiederum das Haupt zu den
Füßen: Ich bedarf euer nicht. Sondern vielmehr die Glieder