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des Königreiches oder ein Bürger werden, der Ansprüche auf die
Segnungen und Gaben des Geistes hat, insofern diese Gesetze
und Gebote nicht von einem vollzogen werden, der die gehörige
Vollmacht und den Auftrag von dem Könige hatte, und die Voll-
macht, die einer Person gegeben war, konnte niemals eine andere
bevollmächtigen, an seiner Statt zu handeln. Dies ist einer der
wichtigsten Punkte, der wohl verstanden werden muß, da er für
jeden Prediger der Christenheit ein Prüfstein ist und die Voll-
macht jeder auf Erden existierenden und gewesenen Kirche, seitdem
göttliche Verbindung aufhörte, in Frage stellt.

Vollmacht zum Amt.
Um diesen Gegenstand deutlich zu machen, wollen wir die
Verfassung irdischer Regierungen in bezug auf die Vollmacht
und Gesetze der Aufnahme untersuchen. Wir wollen z. B. sagen,
der Präsident der Vereinigten Staaten gibt A. B. einen Auftrag
versieht ihn mit gehöriger Vollmacht, ein gewisses Amt in der
Regierung zu bekleiden. Während seiner Amtszeit kommen zwei
Herren aus Europa, um in diesem Lande sich ansässig zu machen,
und da sie Fremde sind und den Wunsch hegen, Bürger zu
werden, begeben Sie sich zu A. B., der ihnen in gehöriger Form
den Bürgereid abnimmt und denselben bescheinigt. Dadurch wer-
den sie gesetzmäßige Bürger und haben ganz gleiche Rechte mit
in geborenen Bürgern oder Untertanen. Darauf stirbt A. B.,
und C. D., der seine Papiere durchsucht, findet zufällig die Voll-
macht des A. B. und wendet dieselbe zu seinem Besten an, indem
er die leere Stelle einnimmt; unterdessen kommen zwei Fremde,
die Bürger werden wollen, und da sie von Leuten, die die Re-
gierungs-Angelegenheiten nicht kennen, gehört haben, daß C. D. in
den Gesetzen der Aufnahme amtieren könne, schwören sie ihm den
Eid, ohne erst seine Vollmacht zu prüfen; C. D. bescheinigt ihr
Bürgerrecht, und sie glauben, nun ebenso gesetzmäßig wie die
andern aufgenommen zu sein und alle Vorrechte der Bürger ge-
nießen zu können. Doch allmählich wird ihr Bürgerrecht angefoch-
ten, und sie zeigen die Bescheinigung des C. D. Der Präsident
fragt: „Wer ist C. D.? Ich gab ihm niemals den Auftrag, irgend-
ein Amt zu bekleiden, ich kenne ihn nicht und Sie gehören nicht zum
Staate und sind Fremde, bis Sie zu einem gesetzmäßig ernannten
Nachfolger des A. B. oder zu irgendeinem andern mit gleicher