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die man in keinem andern Reiche findet und die kein anderes
Volk hat. Dadurch unterschied es sich von allen andern Reichen
und Systemen, so daß der forschende Geist, der nach dem Reiche
Gottes trachtet und einmal mit seinen Merkmalen bekannt ist,
sich niemals irren, sondern immer wissen kann, wenn er es ge-
funden hat. Ehe wir jedoch unsere Nachforschungen fortsetzen,
wollen wir uns über die Bedeutung des Ausdruckes „Reich
Gottes“ oder über den Sinn, in dem wir es brauchen, ver-
ständigen; denn einige beziehen diesen Ausdruck auf die Herrlich-
keit im Himmel und andere auf die persönlichen Genüsse ihrer
eigenen Seelen, indes andere ihn auf seine auf Erden eingesetzte
Regierung beziehen. Wenn wir nun vom Reiche Gottes sprechen,
so wünschen wir dem Leser zu erklären, daß wir damit die auf
Erden eingesetzte Regierung Gottes meinen.
Leser, wir betreten jetzt ein weites Feld, um ein Königreich
zu suchen. Doch halt, wir wollen fragen: Was ist ein Königreich?
Darauf antworte ich: Zur Bildung eines Königreiches im Himmel
oder auf Erden gehören vier Dinge, nämlich:
1. Ein König.
2.
 
Gesetzmäßig ernannte Beamte, die die Vollmacht besitzen,
alle Verordnungen und Gesetze auszuführen.
3. Ein Gesetzbuch, welches für die Regierung maßgebend ist.
4. Untertanen oder Bürger des Reiches.
Da, wo diese Dinge in ihrer gehörigen Ord-
nung und regelmäßigen Vollmacht vorhanden
sind, besteht ein Reich oder ein Staat; wo aber
eins von diesen fehlt, da löst sich das Reich auf;
es besteht also nicht mehr, bis es wieder auf dieselbe Weise ge-
bildet wird. In dieser Beziehung ist das Reich Gottes wie alle
übrigen Reiche; überall, wo wir finden, daß die Beamten von
dem Herrn Jesu gehörige Vollmacht und Eigenschaften erhalten
haben und daß seine Gebote und Gesetze rein, unverfälscht von
den Vorschriften und Verordnungen der Menschen sind, da besteht
das Reich Gottes, da ist seine Macht offenbar und seine Seg-
nungen werden genossen wie vorzeiten.

Das Reich Christi in der „Mitte der Zeiten“.
Die erste Ankündung der Geburt Christi wurde dem
Zacharias von einem Engel gegeben, der ihm einen Sohn verhieß,
welcher dem König vorangehen werde, um seinen Weg zu bereiten.