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Erdboden nimmt ab und verdirbt; die Höchsten des Volks im
Lande nehmen ab. Das Land ist entheiligt von seinen Ein-
wohnern; denn sie übertreten das Gesetz und
ändern die Gebote und lassen fahren den ewigen
Bund
. Darum frißt der Fluch das Land; denn sie verschulden
es, die darinnen wohnen. Darum verdorren die Einwohner des
Landes, also daß wenig Leute überbleiben.“
Aus diesen wenigen Versen ersehen wir, daß den Priestern
und dem Volke, den Reichen und Armen, den Leibeigenen und
Freien ein gleiches Unglück bevorsteht, so daß sie alle verdorren
müssen und nur wenig Leute überbleiben; und es wird geklagt;
daß das Land entheiligt ist von seinen Einwohnern; „denn sie
übertreten das Gesetz und ändern die Gebote und lassen fahren
den ewigen Bund“. Dies deutet nur auf den mit dem Volke zu
den Zeiten der Apostel gemachten Bund des Evangeliums und
auf dessen Gebote und Gesetze; denn wie auch irgendein früherer
Bund gebrochen sein mag, wurden die Bewohner der Erde nie-
mals durch Feuer vernichtet, also daß nur wenige Menschen wegen
eines früheren gebrochenen Bundes übrigbleiben; aber diese Zer-
störung wird durch Feuer geschehen, und zwar so buchstäblich, wie
die Sintflut in den Tagen Noahs kam; und sowohl die Priester
wie das Volk werden durch dieselbe von der Erde vertilgt werden,
weil sie den Bund des Evangeliums mit seinen Gesetzen und
seinen Geboten gebrochen haben; oder wir müssen eine neue
Ausgabe der Bibel bekommen, in welcher das 24. Kapitel des
Jesaia ausgelassen ist.
Da nun diese Frage beantwortet ist, so wird der Leser
hoffentlich die Notwendigkeit eines neuen Bundes einsehen, um
die wenigen zu retten, die nicht verdorren sollen. Wir wollen daher
diesen Gegenstand jetzt sein lassen und wieder zu der Sammlung
Israels zurückkehren und das 36. bis 39. Kapitel von Hesekiel
lesen. In dem 36. Kapitel finden wir diese Verheißung: Israel
soll aus allen Völkern, unter welche sie zerstreut worden sind,
geholt und wieder in das Land geführt werden, welches Gott ihren
Vätern gegeben hat; Jerusalem soll voll von Menschen-Herden
werden und alle zerstörten Städte von Judäa sollen wieder fest
gebaut stehen und besetzt werden; das Land soll wieder eingezäunt,
gepflügt und besäet werden, so daß man fragen wird: „Dies Land
war verheert, und jetzt ist es wie der Garten Eden; ich, der
Herr, sage es und tue es auch; dann sollen die Heiden erfahren,