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deutlichen Beweis, den niemand bestreiten oder widerlegen konnte.
Jesaia sagt, daß dies der Zweck war, den Gott vor Augen hatte,
sobald er eine solche Deutlichkeit offenbarte. Und Cyurs bewies,
daß es die gewünschte Wirkung hatte.
Ich will hier bemerken, daß, da wir später jenen Teil der
Prophezeiungen durchgehen wollen, der noch zu erfüllen ist, wir
bestimmte Beweise anführen werden, daß die heidnischen Völker
der letzten Tage auf dieselbe Weise wie Cyrus überzeugt werden
müssen; das heißt, gewisse, von den Propheten deutlich vorher-
gesagte Ereignisse, die jedoch noch eintreten sollen, wehrten nach
ihrer Erfüllung alle heidnischen Völker von dem wahren Gotte
überzeugen, und sie werden wissen, das Er gesprochen und es
getan hat. Und alle diese großen und gelehrten Männer der
Christenheit und alle Gesellschaften, welche dem Worte einer
Prophezeiung eine andere als buchstäbliche Bedeutung
geben, werden beschämt und genötigt sein, anzuerkennen, daß alles
geschah, wie es geschrieben steht.
Doch wir wollen zu unserer Untersuchung der Prophezeiungen
und ihrer Erfüllung zurückkehren. Die Propheten hatten nicht nur
die Unterjochung von Babylon durch Cyrus geweissagt, sondern
sie hatten auch sein Geschick durch alle Zeiten verkündigt, sogar,
daß nach seiner gänzlichen Verwüstung niemand mehr dort wohnen
würde, nicht einmal der wandernde Araber würde dort eine Zeit-
lang verweilen, „und der Araber wird keine Hütte daselbst machen“.
Siehe Jesaia 13, 19–22.
Der berühmte jüdische Missionar Herr Joseph Wolf fragte
auf seinen Reisen in Chaldäa die Araber, ob sie ihre Hütten unter
den Trümmern von Babylon aufrichteten, was sie verneinten,
weil sie fürchteten, daß, wenn sie dies täten, der Geist Nimrods
sie beunruhigen würde. So sind alle Prophezeiungen der Pro-
pheten in betreff jener mächtigen Stadt in Erfüllung gegangen.
An Edom finden wir die von den Propheten deutlich ausge-
sprochenen Prophezeiungen auch auf eine merkwürdige Weise er-
füllt. Diese Prophezeiungen wurden zu einer Zeit gegen Edom
gemacht, als sein Land sehr fruchtbar und gut angebaut war und
überall viele blühende Städte waren. Aber jetzt sind aus seinen
Städten wüste Trümmerhaufen geworden, auf denen sich nur See-
raben, Rohrdommeln und wilde Tiere, Schlangen usw. aufhalten,
und sein Boden ist jetzt unfruchtbar geworden; der Herr hat Ver-
wirrung und die Steine der Leere darauf gelegt, und es hat wüste