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Gewaltigen und Kebsweibern betrunken, und das da zu aus den
Gefäßen, die sein Vater aus dem Tempel, dem Hause Gottes zu
Jerusalem, genommen hatte, und seine Beine zitterten schon vor
Schrecken über die Handschrift an der Wand, zu deren Auslegung
Daniel eben gerufen worden war, die sein Reich den Medern und
Persern gab. Nachdem Cyrus dieses große Reich sich unterworfen,
setzte er sich auf den Thron der Königreiche; und da er mit Daniel
bekannt wurde, erlangte er ohne Zweifel Kenntnis von dem jüdi-
schen Urkunden, und dann wurde ihm das Geheimnis offenbart:
er konnte dann sehen, daß ihn Gott bei seinem Namen gerufen,
daß die Hand des Akllmächtigen ihn zur Schlacht gerüstet und sein
ganzes Werk gezeigt hatte; er konnte alsdann verstehen, warum
sich die Schätze der Erde in seinen Schoß ausgegossen hatten, und
den Königen das Schwert abgegürtet war, warum vor ihm die
Türen geöffnet und die eisernen Riegel zerbrochen waren. Es
geschah, auf daß er erfahre, daß es einen Gott in Israel gebe,
und keinen andern, und daß alle Götzen wie nichts wären; daß
er auch die Juden wiederbringen, ihre Stadt und ihren Tempel
wiederaufbauen und Gottes Pläne gegen Babylon ausführen sollte.
Demgemäß erließ er an die Juden eine Bekanntmachung, wieder
heimzukehren, und an die Völker, ihnen beim Wiederaufbau zu
helfen. „Denn“, spricht er, „Gott hat mir befohlen, ihm ein Haus
zu bauen zu Jerusalem.“ – Esra, Kapitel 1, 2–3 sagt: „So
spricht Cyrus, König in Persien: der Herr, der Gott des Himmels,
hat mir alle Königreiche der Erde gegeben; und er hat mir be-
fohlen, ihm ein Haus zu bauen zu Jerusalem in Juda; der nun
unter euch seines Volkes ist, mit dem sei sein Gott, und er ziehe
hinauf gen Jerusalem in Juda; und baue das Haus des Herrn,
des Gottes Israel; er ist der Gott, der zu Jerusalem ist.“
Welcher starke Beweis, welcher mächtige Einfluß brachte Cyrus
zu der Überzeugung, daß es der Gott vom Himmel war, der in
Jerusalem wohnte, der allein Gott war, der alle diese Dinge
getan hatte? Er war weder in dem Glauben des wahren Gottes
noch in der Heiligen Schrift unterrichtet worden. Er war sogar
immer sehr eifrig in der Anbetung der Götzen gewesen; bei den
Götzen suchte er in seinem früheren Leben Hilfe. Ich erwidere,
es war die Macht Gottes, welche sich durch eine Prophezeiung
und ihre Erfüllung kundgab; weder in einem geistigen Sinne
noch auf eine dunkle, ungewisse, geheimnisvolle Weise, die schwer
zu verstehen war; sondern durch einen bestimmten, buchstäblichen,