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überwinden. Und ward ihm gegeben Macht über alle Geschlechter
und Sprachen und Heiden.“
Um diese Worte zu erfüllen, wurde den Gewalthabern der
Erde die Macht gegeben, die von Gott gesandten Männer zu
töten oder, wenn noch einige übrig blieben, von den Menschen
zu verbannen und sie zu zwingen, sich auf wüste Inseln oder in
die Gruben und Höhlen der Berge der Erde zu flüchten, obgleich
die Welt ihrer nicht würdig war; während zugleich an ihrer Stelle
viele falsche Propheten und Lehrer auftraten, von denen die
Menschen sehr viele aufnahmen, weil sie die heilsame Lehre nicht
leiden konnten. Auf diese Weise wurde das Reich Gottes
unter den Menschen aufgelöst und ging verloren,
und an seine Stelle traten die Lehren und Kirchen der Menschen.
Wir wollen aber diesen Gegenstand noch ausführlicher behandeln,
wenn wir von dem Reiche Gottes sprechen werden. Es mag
genügen zu sagen, daß das von Daniel erwähnte Reich in den
letzten Tagen durch Gott vom Himmel ohne die Hilfe menschlicher
Gesetze oder Vorschriften aufgerichtet werden wird. Und wenn es
einmal aufgerichtet ist, wird es nicht zu wachsen aufhören; alle
Macht der Erde und der Hölle werden sein Wachstum nicht
hindern, bis zuletzt der Alte zu Gericht sitzen und Jesus Christus
in den Wolken vom Himmel kommen wird, mit großer Macht
und Herrlichkeit, als der König der Könige und der Herr der
Herren, und alle diese Königreiche vernichten, und das Reich, die
Gewalt und Macht unter dem ganzen Himmel den Heiligen geben
wird. Dann wird nur ein Herr sein, und sein Name einer, und
er wird König über die ganze Erde sein.
Wir wollen jetzt zu Nebukadnezar zurückkehren, den der Herr,
durch den Mund Jeremias, seinen Diener nennt, um sein Gericht
zu halten über die Völker. Es scheint, daß der Herr diesen großen
Mann erhob, um ihn zum König der Könige und Herrn der
Herren zu machen, indem er ihn mit seinem eigenen Schwerte
rüstete und ihm Macht und Gewalt gab, zu dem ausdrücklichen
Zwecke, seine Gerichte auszuführen und alle Völker der Erde zu
geißeln und zu demütigen.
Jeremias, im 25. Kapitel, sagt: Der Herr beabsichtigte,
Nebukadnezar und sein Heer gegen Jerusalem und gegen alle
umliegenden Völker kommen zu lassen, um sie zu zerstören und in
Gefangenschaft zubringen siebenzig Jahre; nach siebenzig Jahren
aber wollte er den König von Babylon und all dies Volk heim-