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zukünftigen Dinge! Laß ein Buch veröffentlicht werden,
betitelt: „Eine Erkenntnis der Zukunft“, und laß die Menschen
wirklich überzeugt sein, daß es eine gewisse, bestimmte Erkenntnis
zukünftige Dinge gibt, so daß seine Blätter die zukünftige Ge-
schichte der Völker und vieler großer Ereignisse enthüllen, gleich wie
die Geschichte der Vergangenheit Griechenlands oder Roms ent-
faltet, so würde jedes Exemplar einer großen Auflage sogleich für
einen hohen Preis verkauft werden; in Wirklichkeit würde es un-
schätzbar sein. Nun, lieber Leser, die Bücher der Propheten und der
Geist der Prophezeiung waren gerade zu diesem Zweck gegeben.
Deshalb sagt der Apostel: „Strebet aber nach den besten
Gaben; am meisten aber, daß ihr weissagen möget.“ Nachdem
nun so viel gesagt worden ist, so wollen wir jetzt das weite vor
und liegende Feld betreten und die Schätze der Weisheit und des
Wissens erforschen, welche während ganzer Zeitalter in der Finster-
nis wie ein Licht beleuchtet haben. Wir wollen Gegenden er-
forschen, die vielen unbekannt sind; wir wollen die offenliegenden
Herrlichkeiten schauen, welche sich überall zeigen; und unsere Seelen
mit dem Wissen nähren, welches seinem Wesen nach die Be-
stimmung hat, den Mut zu vergrößern, das Gemüt zu erheben,
und die Neigungen über das Kleinliche, Niedrige und Alltägliche
dieser Welt zu erheben und den Menschen durch die wachsende
Erkenntnis zur Seligkeit zu erhöhen.
Aber zuerst wollen wir über die bestimmte Regel der Aus-
legung sprechen. In dieser Hinsicht wollen wir uns nicht auf
irgendeinen Menschen oder Kommentar verlassen; denn der Heilige
Geist hat sie durch den Mund Petri gegeben. „Und das sollt ihr
für das erste wissen, daß keine Weissagung in der Schrift geschieht
aus eigener Auslegung.“ 2. Petri 1, 20.
Beim Studium der Prophezeiungen ist eine wichtige Ein-
teilung beständig im Auge zu behalten; nämlich der Unterschied
zwischen der Vergangenheit und der Zukunft. Der Leser
muß sich bemühen, den schon erfüllten und noch unerfüllten Teil
herauszufinden, und dabei immer eingedenk sein, daß Petri Regel
der Auslegung auf beides anwendbar ist. Wenn wir nun in
unsern Nachforschungen finden, daß jede bis auf dieses Jahr erfüllte
Prophezeiung buchstäblich erfüllt worden ist, so muß daraus
folgen, daß auch die noch unerfüllten Prophezeiungen ihre
buchstäbliche Erfüllung nicht verfehlen werden
.
Wir wollen mit der Zeit Noahs anfangen. – 1. Buch Mos. 6, 17.