schon ist eine Zufluchts-Stätte bereitet worden und die
Könige werden gewißlich darnach suchen. Zions Ban-
ner ist entfaltet, und ladet den Gläubigen jedes Him-
melsstriches ein zu kommen, um unter seinen Schatten
zu ruhen.
      Jerusalem wird aufstehen, denn ein Wort der
Gnade ist gesprochen worden, und obgleich nicht
zu Gunsten derer, die sie unterdrücken oder deren Pri-
vilegien einschränken, weil sie Juden sind. Ich bin kein
Jude, auch nicht der Sohn eines Juden; aber ich bin
ein Freund der Juden; denn das Heil der christlichen
Religion verursacht ihnen Betrübniß. Wenn Christus
nicht gekreuzigt, und Sein Blut nicht vergossen worden
wäre, so hätte er die Menschen nicht erlösen können;
es mußte Ihn Jemand tödten, denn dafür kam er ja
in diese Welt – wer Ihn aber tödtete, der hatte Schläge
und Leiden aller Art zu dulden. Die Juden traten vor,
und verursachten Seinen Tod – und seither haben sie
unter der Geißel gelegen, damit Heil über die Völker
käme. Wie undankbar muß deßhalb nicht ein Christ,
sein, der einen Juden verachtet! Die guten Eigenschaften
einer Person können am besten nach der Zahl der Leiden
und Entbehrungen berechnet werden, denen sie sich unter-
zieht, um anderen Gutes zu thun. Was größeres Gu-
tes konnte nun den Völkern widerfahren, als daß das
Christenthum sein Licht über sie verbreitete? Wahrlich
kein größeres! Und wer von uns hat wohl am meisten
gelitten, solchen Segen für die Welt zu verursachen?
Die Juden und sie leiden dafür noch bis auf diesen Tag.
Es scheint, daß sie gleichsam einem blinden Schicksale
überlassen wurden, so zu thun, als sie thaten; und die
Zukunft wird zeigen, ob sie nicht, nach allem, die
größten Wohlthäter der Welt gewesen sind und ob es
nicht in dem ewigen Plane des unsichtbaren Gottes lag,
diese grossen Ereignisse geschehen zu lassen. Zum Schluße
dieser gesammelten Gedanken möge es mir erlaubt sein
zu sagen, daß ich die größte Verbindlichkeit für die, mir
von dem allmächtigen Gott erwiesene Güte fühle. Fürs