In dieser Stadt werden sich Menschen aus allen
Nationen unter dem Himmel versammeln. Dieser Pro-
phezeihung gemäß wurde, nachdem unsere Kirche zu
wachsen und an Wichtigkeit zuzunehmen begann, eine
schöne Gegend ausgewählt, die zum Sammelplatze der
Völker, so wie zum Gründungsplatze der Stadt be-
stimmt ward. Diese Gegend lag in den westlichen Sek-
tionen der Vereinigten Staaten, wo sich nur wenige
Einwohner befanden und deren Grund und Boden größ-
tentheils dem Gouvernemente angehörte, weßhalb er
auch sehr wohlfeil angekauft werden konnte. Die Gegend
war neu und größtentheils unkultivirt. Eine Strecke
Landes ward daselbst von unserm Gouverneur verhan-
delt, und die Auswanderung begann. Hunderte, und
bald nachher Tausende wurden auf diesen Boden sogleich
angesiedelt, bis daß der größte Theil von drei Graf-
schaften von unsern Leuten in Besitz genommen war.
Der Gouverneur des Staates, in welchem diese Graf-
schaften lagen, sowie seine Coadjutoren, denen politi-
scher Einfluß mehr als Menschen Rechte galt, wurden
durch unsern schnellen Wachsthum beunruhigt. Das
amerikanische Gouvernement ist ein elektives, und die
Stimmen-Mehrheit des Volkes bestimmt den Mann
welcher in's Amt zu treten hat. Diese Männer fürch-
teten deshalb, daß, wenn sie unser Vorschreiten unge-
gestört billigen würden, wir bald im Besitze der Ma-
jorität des Staates uns befänden, und die Zügel der
politischen Macht in unsere Hände bekämen. Gesetzt
auch wir hätten so gethan, hätten wir mehr als unser
konstitutionelles Recht genommen?
      Viele der bedeutendsten Männer von Missouri (dies
war der Name des Staates) wünschten deßhalb, daß
wir außer ihre Gränzen ziehen möchten, doch sie konn-
ten nicht einig werden, wie sie uns hiezu veranlassen
wollten. Denn um keinen Preis würden sie zugegeben
haben, daß die Welt erfahre, wie sehr sie unsere wach-
sende Zahl und durch sie, den Verlurst ihrer politischen