so sagte Er, Der nicht lügen kann. Deßhalb ist mein
Rath für die Reichen: »sich Freunde zu machen mit
dem Mammon der Ungerechtigkeit, damit, wenn sie von
der Erde scheiden, sie aufgenommen werden mögen in
die ewigen Wohnungen.« —
      Ich meines Theils betrachte die Güter dieser Welt,
so wie ein Baumeister das Gerüste betrachtet, welches
seine Arbeitsleute trägt, während selbe die Mauern sei-
nes Palastes aufführen. Er hat kein anderes Vergnü-
gen an dem Gerüste als nur in so ferne es beiträgt,
seine Wohnung zur Vollendung zu bringen. Und so
habe auch ich nicht das leiseste Verlangen nach den
Reichthümern dieser Welt als nur in so ferne sie bei-
tragen mögen zur Aufbauung der Sache meines Meisters
und zur Unterstützung bis ich das Werk vollendet
habe, welches mir zu thun gegeben ward. Alsdann aber
hoffe ich durch die Gnade Gottes, Ruhe zu finden in
jenem Tempel, welcher nicht von Menschenhänden erbaut,
sondern erleuchtet ist mit der Glorie Dessen, welcher
starb, um mich zu retten und welcher nun wieder lebt
um meine Sache zu verfechten bei dem Richter über die
Lebendigen und über die Todten.
      Ich habe Jenen keine persönliche Einwendung zu
machen, die sich da so viele Reichthümer aufhäufen, als
sie sich nur immer sammeln, oder wünschen können;
auch beneide ich nicht den Zustand solcher Personen,
Ich wiederhole hier nur jene Grundsätze, die uns unser
Erlöser gelehrt hatte, und welche ich als den heilbrin-
gendsten und besten Rath, der je in meiner Macht
stand, solchen Personen zu geben vermag.
      Der Wunsch, mich der, von meinem Meister mir
auferlegten Pflicht zu entledigen, bewog mich, diese Be-
merkung zu machen, und diesem Triebe gemäß will ich
noch ein Ding anführen, und dann Jedem es seinem
eigenen Gutdünken überlassen, wie er über diesen Punkt
zu handeln gedenkt. Wenn die Grossen dieser Erde
freigebiger gegen die Armen sein würden, und von ihrem
Stolze abließen, oder doch einen guten Theil desselben