Aeltesten die Hände auflegen und sie segnen im Namen
des Herrn, und sie weihen dem Dienste des Allerhöch-
sten. (Aber kein Besprengen mit Wasser findet statt.)
      Da die Kreatur nur für jene wirklichen Uebertre-
tungen verantwortlich geachtet wird, die sie selbst began-
gen, und da Sünde nur da beigemessen wird, wo ein
Gesetz gegeben wurde – so hat ein kleines gedankenloses
Kind, das für kein Gesetz empfänglich ist, durch das
Verdienst des Todes unsers Erlösers vollen Anspruch
auf Unsterblichkeit, und auf ewiges Leben, (»denn für
solche, sagt Christus, ist das Himmelreich.) Und dieses
Recht kann nur durch die Uebertretung eines gekannten
Gesetzes verwirkt werden, wenn sie die Jahre der Ver-
nunft erreicht haben, und eine solche Uebertretung des
genannten Gesetzes macht Reue und Taufe nothwendig
zur Nachlassung der Sünden.

Zehnter Artikel.
Ueber die Offenbarungen und Befehle, welche Gott seiner Kirche
gab, seit sie organisirt wurde. (1830.)

      Die Ideen, daß der Herr in jetzigen Zeiten seinem
Volke eine Offenbarung oder Befehl gegeben hat, ist
von dem Glauben des größten Theils der religiösen Welt
so weit entfernt, als Loth von Sodoma an ihrem bösen
Tag war. Doch wir haben längst erfahren, daß die
Ungläubigkeit einer umnachteten Welt uns zu keinem
Führer dienen kann, und da wir mit ihr nicht die gleiche
Meinung haben, so werden wir von ihr als Betrüger,
Heuchler und Gotteslästerer betrachtet. Und unter die-
sen Vorurtheile hatten wir nicht nur allein die Falsch-
heit und den Mißbrauch ihrer Zungen; sondern auch
ihre Marterwerkzeuge und Grausamkeiten, ja selbst den
Tod zu erdulden. Das Blut unserer Martyrer dampft von
dem Opfer-Altare zum Himmel empor und verfechtet
dort vor dem Richterstuhl der Gnade mit so Mächtiger
Beredsamkeit unsere Sache, daß Jehova's Mitgefühl er-