sie verliert sie niemals ihre Gewichtigkeit. Jene aber,
welche nur selten ihre Huldigungen auf ihrem Altare
niederlegen, können als keine grossen Günstlinge an ih-
rem Hofe betrachtet werden. »An ihren Früchten werdet
ihr sie erkennen,« sagte Einer, der weiser war, denn
ich. Die Organisation unserer Kirche ist von solcher
Natur, daß alle diese Pflichten mit der größten Leich-
tigkeit und mit ganz geringem Zeitaufwand vollzogen
werden können.
      Brod und Wein werden von dem vorstehenden
Priester gesegnet, und durch die Aeltesten an alle Glie-
der vertheilt.
Nachdem Brod und Wein so gesegnet und
geweiht worden sind, so betrachten wir beide, als ob
sie der Kraft und Wesenheit nach, wirklich das Fleisch
und Blut unsers Herrn Jesus wären, welcher für uns
starb, obgleich es nicht Sein wirkliches Fleisch und Sein
wirkliches Blut ist.
      Um diesen Gegenstand klarer zu machen, will ich
hier ein Beispiel anführen. Der Herr befahl dem Ab-
raham, ihm seinen Sohn Isaak als Brand-Opfer zu
schlachten, und Abraham, der dem göttlichen Befehle
zu gehorchen sogleich bereit war, machte die Zubereit-
ungen zu demselben. Als alles in Ordnung stand, nahm
Abraham das Messer, um seinem Sohne den Todes-
Streich zu geben; allein die Stimme eines Engels vom
Himmel hielt seine Hand inne, und der Herr nahm
den Widder anstatt des Sohnes der Verheißung zum
Brandopfer an. So ward Isaak sinnbildlich, jedoch in
Kraft und Wirkung nach (selbst) geopfert, und Gott
sah immer auf Abraham, als ob er Ihm seinen Sohn
wirklich geschlachtet hätte, obgleich der Widder an seiner
Statt am Altare geopfert wurde.
      So verhält es sich mit dem heil. Sakramente.
Gott sieht auf uns, als ob wir wirklich das Fleisch und
Blut seines Sohnes genössen, obgleich wir es nur im
Sinnbilde empfangen. Jedoch durch die Gebete und
Segnungen des Priesters empfangen Brod und Wein
jene Kraft von Gott, welche nicht mit profanem Auge