Fünfter Artikel.
Ueber die Taufe.

      Die Taufe ist der Akt des Untertauchens, oder
Untersenkens des Körpers in Wasser, im Namen des
Vaters und des Sohnes und des heiligen Geistes. Es
ist ein alter Gebrauch, dem der Herr selbst sich unter-
warf, als Er hier auf Erden wandelte, um den Willen
Seines Vaters zu vollfüllen, und um uns ein Beispiel
zu geben, unserer Nachahmung würdig. Wie stolz mag
der Jordan nicht gewesen sein, in seine umarmenden Fluthen
eine Person, so erhaben wie der Sohn Gottes, aufneh-
men zu dürfen.
      Diese heilige und feierliche Verordnung ward durch
Johannes den Täufer in der Wüste Judäa's als ein
Mittel zur Nachlassung der Sünden des Volkes darge-
stellt. Eine Menge von Männern und Weibern erkann-
ten die Richtigkeit seiner Lehre; sie bekannten aufrichtig
ihre Sünden und stiegen hernach in die Gewässer Jor-
dans hinab durch die Hand dieses sonderbaren aber hei-
ligen Propheten Gottes.
      Unser gesegneter Herr lehrte nicht nur allein die
Nothwendigkeit der Unterwerfung eines jeden Menschen
unter diese Anordnung, sondern bestärkte sie auch in
den bestimmtesten Ausdrücken. Seine eigenen Worte sind:
»wenn jemand nicht wieder geboren wird aus dem Was-
»ser und heiligem Geiste, so kann er in das Reich
»Gottes nicht eingehen.« Und zu einer ferneren Ver-
anlassung zur Taufe sagte er wieder: »der welcher glaubt
»und getauft ist, wird gerettet werden, aber der welcher
»nicht glaubt, wird verdammt werden.« Die Taufe ist
deßhalb eine wichtige Bedingung zur Vergebung der
Sünden, denn unser Herr sagte zu den Apostel Petrus:
»Deren Sünden du vergibst, denen will auch Ich ver-
»geben;« und Petrus, erfüllt mit dem heiligen Geiste
am Pfingstfeste, und tragend die Schlüssel des Himmel-
reiches, war höchst erfreut, den fragenden Juden sagen
zu können: » Bereuet und lasse ein jeder sich taufen im