In dich, o Mensch! sucht der Schöpfer zu dringen
mit seinem heiligen Worte, durch den Mund seiner
Diener, in dich sucht er zu dringen, wenn Er dir Sein
göttliches Bild in den Werken der Natur gleichsam wie
durch einen Spiegel zeigt, und mit Seinem hl. Geiste
will Er dich beleben, der gleich dem Winde, leichter zu
fühlen, denn zu sehen ist.
      Solltest Du aber dein Herz nicht zu ihm wenden,
ohngeachtet der Ueberredungskraft dieser sprechenden
Sachwalter, so wisse, daß du verloren bist, denn der
Herr selbst hat gesagt: »der welcher nicht glaubt, soll
verdammt werden.«
      Vielleicht werden einige Personen sagen: »ich glaube
mit ganzem Herzen, daß Jesus Christus der Sohn Got-
tes ist, so wie auch an Seine heilige Religion, aber
willst du uns auch sagen, was wir zu thun haben, um
diese Religion zu genießen, und in das Reich Gottes
einzugehen?
      Ich bin höchst erfreut, solch ein volles offenes Be-
kenntniß des ersten Grundsatzes der christlichen Religion
zu vernehmen, denn gerade solch ein Bekenntniß fordert
das Evangelium und ich schreite mit Vergnügen vor-
wärts einen zweiten Grundsatz anzudeuten.

Vierter Artikel.
Ueber die Reue.

      Die Reue ist jenes Gefühl des Kummers und der
Betrübniß des Herzens über begangene Beleidigungen
Gottes, welches eine Person mit festem Vorsatze erfüllt,
ihre Sünden und begangenen Ungerechtigkeiten zu mei-
den, und ihren ganzen Lebenswandel umzuändern. Die
Reue ist eine Lehre, welche nur Demuth abzielt, die
Verfeinerung in ihren Folgen bringt, und nur dahin
strebt, ihre Getreuen von Stolz und Hoffart abzustrei-
fen und sie hinzubringen zum Fuße des Kreuzes wo
der Strom der Gnade fließt, damit sie rein gewaschen
werden mögen von ihrer Schuld und von ihren Befleck-