Und Jesus hat weiter gesagt: »Alle Dinge, was
»auch immer ihr verlangt mit festem Glauben, das
»werdet ihr erhalten.« Deßhalb: »sind demjenigen der
»glaubt, alle Dinge möglich« sagt das ewige Wort des
Lebens. Und es ist mein beständiges Gebet und mein
unwandelbarer Glaube, daß der Himmel fortfahren
möge, Sein Wort uns zu offenbaren, bis die Kennt-
niß und Gloria Gottes die ganze Erde erfüllen wird,
und die Völker keinen Krieg mehr kennen werden. Doch
der, dessen Aberglaube und Tradition ihn verleiten wird,
jede neue Kundgabe der Wahrheit vom Himmel oder
von der Erde zu verwerfen (siehe Psalm 85, 11) »soll
gleich der Hitze der Wüste sein, und soll nimmer sehen,
wenn das Gute kommt.«
      Derjenige, welcher weise den Erwerb irdischer Reich-
thümer verfolgt, verwendet sein ganzes gegenwärtiges
Vermögen zu irgend einem sichern und einträglichen
Geschäfte, und sucht dann durch Gewerbfleiß und per-
sönliche Bemühung dasselbe zu vermehren. So soll der
Nachfolger Christi thun. Er soll den bestmöglichsten
Gebrauch von dem bereits gegebenen Worte des Herrn
machen, und auf dem Pfade der Selbstverläugnung,
des Gebetes und des strengen Gehorsames noch mehr
zu erringen suchen, denn Christus hat gesagt: »der,
welcher sucht, wird finden.« Die Kinder des Lichtes
sollen eben so weise sein in ihrer Zeit, wie die Kinder
der Welt; aber der Herr hat gesagt, daß sie es nicht
sind, und dieß ist zu beklagen. Es bleibt zu fürchten, daß
viele ihr Talent in ein Buch binden und vergraben werden.

Dritter Artikel.
Ueber den Glauben.

      Jener Glaube, welcher Heil uns bringt, ist die
Gewißheit, mit der wir unsichtbare Dinge zu erlangen
hoffen, und deßhalb ist er auch die Haupttriebfeder
aller menschlichen Handlungen. Mit dieser Gewißheit
pflügt und bebauet der Ackersmann sein Feld, der
Seemann durchzieht das weite Meer und der Manufak-