der Sohn. Der Vater ist eine geistige Person voll von
Herrlichkeit und Macht, und im Besitze aller Voll-
kommenheit. Der Sohn, der ewig in der Gegenwart
des Vaters war, trägt sein vollkommenes Ebenbild
und
theilt alle seine Glorie, Macht und Vollkommenheit.
Der Mensch ward erschaffen nach dem Bilde der Aehn-
lichkeit dieser zwei Personen, und trägt deßhalb in sei-
nen Gott ähnlichen Zügen die Sinnbilder der Macht
und Herrschaft, und ward an die Spitze aller erschaffe-
nen Wesen gestellt. Aber wie elendiglich ist der Mensch
von Gott abgewichen! Und wie viele werden noch durch
ihr unwürdiges Betragen dieses edle himmlische Bild
entehren, welches zu tragen sie gewürdiget worden sind!
      Der Sohn nahm einen menschlichen Leib in den
Schoose der gesegneten Jungfrau an, nachdem er in
Reinheit von dem heiligen Geiste empfangen worden
war.
Er wurde in diese Welt geboren in Mitte der
Jubeltöne der englischen Sängern, die ihre Stimmen
zu den höchsten Noten anschwellten um Lob und Ehre
dem Fürsten Bethlehems zu geben. »Ehre sei Gott in
»der Höhe und Friede den Menschen auf Erden, die ei-
»nes guten Willens sind.« So lautete der Chor der
Sänger. Diesem himmlischen Besucher, dem Sohne
des höchsten Gottes, wurden die Sünden der Welt auf-
erlegt. Sanftmüthig, unterworfen den Widersprüchen
der Sünder durchwandelte Er Sein wirkendes Leben
unter Bekanntmachung des Willens Seines himmlischen
Vaters, und unter Gutesthun an dem Leibe und an
der Seele, des Menschen bis es zuletzt den Erdenkindern
gefiel, Ihn für Seine Wohlthaten vor einen weltlichen
Richterstuhl zu schleppen, wo Er ungerechter Weise
verdammt und höchst grausam am Kreuze hingeopfert
wurde.
      Aber nun geht er entkörpert hin zu den Geistern
der Menschen, die lange in der Vorhalle weilten – Er
überschreitet die Gränzen ihrer finstern Wohnung –
macht ihnen das Evangelium kund – öffnet den müden
Gefangenen die Thore ihres Kerkers, und befiehlt ihren