Nachdem er sich zu seiner eigenen Genugthuung
hinlänglich überzeugt hatte, daß Finsterniß die Erde
bedeckte, und grosse Dunkelheit die Völker, da verließ
ihn die Hoffnung, je eine Sekte oder Partei zu finden,
die im Besitze der reinen Wahrheit wäre.

      In Folge dessen machte er sich denn selber glau-
bensvoll an die Untersuchung des Wortes Gottes, als
die beste Art und Weise zur Erkenntniß der Wahrheit
zu gelangen. In dieser lobenswürdigen Beschäftigung
hatte er noch nicht lange fortgefahren, als seine Augen
auf folgende Stelle des heiligen Jakobus fielen: »Wenn
»Jemand von euch der Weisheit bedarf, so laßt sie
»ihn von Gott begehren, der da allen Menschen frei-
»gebig gibt und nichts vorwirft, und es soll ihm ge-
»geben werden.« – Diese Stelle betrachtete er als eine
Vollmacht zu einem feierlichen Anrufe an seinen Er-
schaffer, um vor Ihm seine Bedürfnisse ausbreiten zu
dürfen, mit sicherer Hoffnung zum gewissen Erfolge.
Und so fing er denn an, die heißen Wünsche seiner
Seele mit glaubensvoller Entschlossenheit zum Herrn
hinauf zu senden. Bei einer gewissen Gelegenheit begab
er sich in ein kleines Wäldchen nahe an seines Vaters
Wohnung, und knieete nieder zum feierlichen Gebete
vor Gott. Da machte der Widersacher verschiedene
mächtige Versuche, den Eifer seines Gemüthes zu er-
kalten. Er umnachtete seinen Verstand mit Zweifeln,