Als er sein fünfzehntes Jahr erreicht hatte, fing
er ernsten Sinnes über das Wichtige einer Vorbereitung
für die Zukunft nachzudenken an; doch schwer ward es
ihm zu entscheiden, wie er sich an ein so bedeutungs-
volles Werk zu setzen hätte. Er sah klar ein, daß es
ihm unmöglich sein würde, auf dem rechten Wege zu
wandeln, ohne ihn zuvor zu kennen; und seine Hoff-
nungen des ewigen Lebens auf einen Zufall oder eine
blinde Ungewißheit zu stützen, das wäre mehr gewesen,
als er je zu thun gesinnt war.

      Er entdeckte die religiöse Welt arbeitend unter
dem Andrange von Irrthümern, die durch ihre wider-
sprechenden Meinungen und Grundsätze den Grund zur
Entstehung so verschiedener Sekten und Parteien legten,
und deren Gefühle gegen einander nur zu oft durch
Haß, Streit, Groll und Wuth vergiftet waren. Er
fühlte daß es nur eine Wahrheit gäbe, und daß die-
jenigen, welche sie recht verständen, sie auch gleichmäßig
verständen. Die Natur hatte ihn mit einem starken,
beurtheilenden Verstande begabt, und so sah er denn
durch das Glas der Vernunft und des guten Sinnes
mit Mitleid und Verachtung auf jene Religionssysteme
hin, welche einander so entgegen gesetzt, und dennoch
alle offenbar aus den Schriften der Wahrheit gezo-
gen sind.